Erfahre mehr über deinen Traffic! Kampagnentracking mit Google Analytics

Der Grund, warum eigentlich alles, was man im Marketing tut, getrackt werden sollte, liegt auf der Hand: Ohne Tracking stehst du da wie der Jäger, dem die Augen verbunden wurden und der auf's Geratewohl drauf losballert, bis ihm irgendwann die Munition ausgeht.

Durch das richtige Tracking erfährst du, wie erfolgreich deine Kampagnen waren, und du kannst erkennen, wo du noch feilen musst, um deine Kampagnen zum Erfolg zu bringen.

Das kannst du erfahren

Unter dem Reiter Akquisition > Quelle/Medium legt Google automatisch das an, was man mit Kampagnentracking sehr viel differenzierter hinbekommen kann. Dort kannst du dir aber jedenfalls schon mal einen Eindruck darüber verschaffen, welche Informationen prinzipiell von Google Analytics ausgespuckt werden können. Hier hast du einen kleinen Überblick:

Die Daten im Reiter Akquisition > Quelle/Medium beziehen sich immer auf die jeweilige Herkunft und Kategorie des Nutzers.

Quelle bedeutet den Ursprung des Traffics, zum Beispiel ein soziales Netzwerk wie Facebook oder eine andere Seite
Medium bezeichnet die allgemeine Kategorie der Quelle, sagt dir also, ob es sich um eine organische Suche, einen Verweis (referral) einer anderen Seite usw. handelt.

Automatisches Tracking vs. gezieltes Kampagnentracking

Das Problem mit dem automatischen Tracking von Google ist, dass die Daten oft zusammengewürfelt werden und man nicht mehr erkennen kann, wo genau wer was getan hat. Zum Beispiel sieht man dort oft "facebook / referral" – unter dieser Sparte sieht man aber so ziemlich alles, was nicht-mobil auf Facebook getrieben wird. Von einzelnen Kampagnen keine Spur.
Auch Email-Kampagnen kann man nur durch Kampagnentracking nachvollziehen, da E-Mails browserunabhängig aufgerufen werden und in Google Analytics nur der Pfad "direct / none" erscheinen würde, würde man die Kampagnen nicht extra markieren.

So richtest du Kampagnentracking ein

Alles kann eine Kampagne sein. Es kommt darauf an, was genau du nachvollziehen willst.
Folgendes kannst du tracken:

Prinzipiell funktioniert das Kampagnentracking so: Für jedes Segment, das du als Kampagne zusammenfassen willst, wird dir ein bestimmter Link von Google zur Verfügung gestellt, der in Google Analytics dann als Kampagne sichtbar wird.

Für die Einrichtung des Kampagnentrackings gibt dir Google ein sehr leicht bedienbares Tool in die Hand: Das Tool zur URL-Erstellung.

google-tracking-url-tool

In dem Formular kannst du dem Link Information beigeben. Dies tust du durch UTM-Parameter, also Tags in deinen URLS, die verschiedenen Informationen zugeordnet werden.

Die verschiedenen UTM-Parameter

Füllt man die Felder im Tool aus, spuckt Google dir einen individuellen Link aus.
Ein so erstellter Link sieht dann zum Beispiel so aus:

google-tracking-url

Den Link kannst du dann an dem Ort platzieren, für den er gemacht wurde. Wenn der Link tatsächlich sichtbar ist, empfiehlt es sich, den Link in einen Short Link zu konvertieren, da der vollständige Link alles andere als sexy ist. Dazu gibt dir Google ebenfalls die Option in seinem Tool.

Übrigens kannst du auch Offline-Kampagnen tracken, indem du einen solchen gekürzten Link beispielsweise auf ein Plakat druckst.

Halte die Linkstruktur einheitlich

Google achtet auf Dinge wie Groß- und Kleinschreibung. Außerdem können auch Schreibweisen wie "social" / "sozial" in Google Analytics für Verwirrung sorgen. Achte deshalb darauf, dass du und dein Team immer die gleiche Terminologie benutzt, wenn ihr einen Link erstellt.
Dafür ist es sinnvoll, ein Spreadsheet anzulegen, in dem die Begriffe, die ihr verwenden wollt, aufgezeichnet sind. In dieses Spreadsheet könnt ihr auch alle Kampagnen eintragen, die ihr trackt. Das bringt zusätzliche Transparenz und Übersichtlichkeit.

Hier kannst du dir ein Blanko-Spreadsheet auf Google Drive ansehen und kopieren.

3 Beispiele für nützliche UTM-Parameter

1. Kanalübergreifende Kampagne

Kurz vor Weihnachten hast du eine Weihnachtsaktion gestartet, die ausschließlich online abläuft. Die Erstellung hat dich 3.000 Euro gekostet. Die Aktion hast du in allen dir zur Verfügung stehen Kanälen gepusht. Jetzt willst du natürlich wissen, ob die Erträge den Aufwand wert waren. Um das herauszufinden, kannst du eine Kampagne mit dem Namen weihnachten2016 definieren und diesen Parameter (utm_campaign) anschließend in alle Links einfügen, die du in den verschiedenen Channels benutzt.

kampagnen-tracking-url

So kann dir Google Analytics dann haargenau sagen, welche Umsätze von Nutzern erzeugt wurden, die auf deine Kampagne geklickt haben, und welcher Channel der erfolgreichste war.

2. Werbung in sozialen Netzwerken

Du schaltest Facebook-Werbung, um verschiedene Produkte feilzubieten. In Akquisition wird dir nur dargestellt, dass ein Nutzer von Facebook kommt. Durch einen UTM-Parameter kannst du jedoch klar den normalen Traffic von Facebook von dem Traffic trennen, welcher von den Facebook-Ads kommt. Da der Link in Facebook-Werbungen nicht dargestellt wird, macht es auch nichts, dass er so lang ist.
Auch die unterschiedlichen Produkte können durch entsprechende Kampagnennamen gekennzeichnet werden.

Produkt 1:

google-tracking-url

Produkt 2:

kampagnen-tracking-url-produkt2

3. Newsletter-Kampagnen

Es gibt Email-Provider (wie Mailchimp), die die ganze UTM-Geschichte auch intern regeln. Dort muss man einen Kampagnennamen angeben und Mailchimp übermittelt diesen Namen an Google Analytics. Bei anderen Providern ist es allerdings notwendig, sich selbst um die UTM-Parameter zu kümmern, um zu umgehen, dass bei Google Analytics nur "direct / none" in Akquisition auftaucht. Deswegen lohnt es sich, jedem Newsletter einen spezifischen Kampagnennamen zu geben, der zum Beispiel so aussieht:

kampagnen-tracking-url-newsletter

Mit diesen Parametern ist in Google Analytics sofort ersichtlich, welcher Newsletter wie viele Nutzer wie lange auf die Seite geholt hat und ob sie dort ein Zielvorhaben abgeschlossen haben.

Sieh dir dein Ergebnis an!

Die Kampagnenlinks sind gesetzt, das Waiting Game ist gespielt, jetzt kannst du dir die Ergebnisse in Google Analytics anschauen, und zwar unter Kampagnen, ebenfalls unter dem Reiter Akquisition zu finden. Die Daten sind dieselben wie in Quelle/Medium im Akquisition-Reiter, jedoch beziehen sie sich in Kampagnen auf die einzelnen Links, die du für die Segmente erstellt hast, die du tracken wolltest.
Ersichtlich werden Kampagnen auch im Multi-Channel-Trichter unter Conversions. In der Ansicht Top-Conversion-Pfade kannst du dir die Zugriffsreihenfolge einzelner Nutzer bis hin zu deinem Zielvorhaben ansehen. Unter Primäre Dimension kannst du auswählen, welche Sortierung du dir ansehen möchtest.

Durch das Kampagnentracking erfährst du, welche Kampagne viel geklickt wurde, welche nicht. Du erkennst, welche Kampagne dazu geführt hat, dass die Besucher deiner Seite nicht gleich wieder abgehauen sind. Du kannst einsehen, welche Kampagne schließlich dazu geführt hat, dass ein Zielvorhaben (ein Kauf, eine Newsletter-Anmeldung etc.) abgeschlossen wurde. So kannst du jede einzelne Kampagne genau evaluieren. Und nur aufgrund dessen kannst du auch fundiert Verbesserungen an den Kampagnen vornehmen.

Wissen vertiefen durch unseren praxisnahen Workshop

Wenn du Fragen zu diesem Thema hast, kannst du dich selbstverständlich jederzeit an uns wenden. Wir antworten dann generell gegen Vormittag des nächsten Tages. Wenn du dein Wissen in dieser Hinsicht vertiefen willst oder die Theorie an der Praxis deines Projekts erklärt haben willst, kannst du auch unseren Workshop zum Thema Google Analytics und Kampagnentracking in Anspruch nehmen!

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